Comeback für Muttis Sonntagsbraten
Darf ich, oder darf ich nicht? Will ich, oder will ich nicht? Wenn man bedenkt, dass für die „Herstellung“ von einem Kilogramm Rindfleisch gut 16 kg Getreide benötigt werden, wie der „Stern“ schreibt, dieses Kilo auf dem Weg von der Wiese auf den Teller etwa 26 kg Kohlendioxid verursacht und der virtuelle Wasserverbrauch von einem einzigen Rinder-Steak bis zu 15.000 Liter beträgt … Ja, wenn man das alles weiß, dann kommt man schon ein wenig ins Grübeln.
Was soll man tun, wo doch Steaks auch ganz schön lecker schmecken können?! Und wo man ehrlich gesagt doch gar nicht so sicher weiß, ob der eigene Verzicht auf das schmackhafte Eiweiß irgendeine Verbesserung für die armen Viecher und das Klima bringt. Die Psychologie hat da zwar auch keine Lösung für das Dilemma, aber wenigsten einen wichtig klingenden Begriff: Ambiguität. So werden Entscheidungssituationen genannt, wenn keiner genau weiß, was wird.
Wenn du dich nicht festlegen willst, ob du zu Steak oder Wurst greifst, gibt’s auch einen guten Begriff für: Flexitarier. So nennen sich Gelegenheits-Vegetarier, die Wert auf gesundes Essen legen, ziemlich gut auf Formfleisch aus der Supermarkttheke verzichten können – Leute, die lieber weniger, aber dafür besseres Fleisch mögen und essen. Von denen gibt es nicht nur in Deutschland immer mehr. Sieht ganz nach einer Renaissance des Sonntagsbratens aus. Muss ja nicht immer bei Mutti sein … Gute Freunde tun‘s auch!